
Kunstlager 2025
(D)EIN kreatives Abenteuer wartet
Eine Reflexion von Henriette Preiser
Das diesjährige Kunstlager der 10. bis 12. Klassen fand unter dem Motto „(D)EIN kreatives Abenteuer wartet“ außerhalb der Schule, aber in Kooperation mir dem Kunstmuseum der Moritzburg (26.-28. Mai 2025) und unter Anleitung unseren Kunstlehrern Frau Selent, Frau Bielig-Labsch sowie Herrn Schröter statt.
So sollte es zu unserer Aufgabe werden, eigene Kunstwerke in der Werkstatt der Moritzburg zu entwickeln. Wir durften uns bei dieser sowohl die Technik als auch das Sujet frei wählen, nichts sollte uns eingrenzen. Um Ideen zu entwickeln, ließen wir uns von verschiedenen Orten inspirieren.
Ausgangspunkt war die erst kürzlich in der Moritzburg eröffnete temporäre Ausstellung „Planetarische Bauern Landwirtschaft, Kunst, Revolution“, bei dem in Erinnerung an Thomas Müntzers 500. Todestag die derzeitigen globalen Probleme und Herausforderungen von gegenwärtig bedeutenden weltweit arbeitenden Künstlern auf vielfältige Weise künstlerisch thematisiert wurden. Viele ließen sich von Menschen- und Landschaftsdarstellungen bis hin zu Texturen und Lichtwirkungen Anregungen für ihre eigenen Werke holen. Viele von uns spürten aber auch nach dem intensiven Ausstellungsbesuch eine emotionale Betroffenheit. Es schien, als habe sich der Mensch in 500 Jahren im Denken und Handeln kaum positiv verändert…
Eine wichtige Grundlage für unsere eigenen sich anschließenden Arbeiten sollten die gewonnenen Eindrücke sein, die wir gewonnen hatten. Dabei durften wir selber entscheiden, ob wir Fotos oder Skizzen o.ä. anfertigen wollten. Es zeigte sich abermals an diesen vielen Auswahlmöglichkeiten, dass uns als Schülerinnen und Schüler große Freiheiten zur Verwirklichung unserer eigenen Ideen und Konzepte vom ersten Tag an gewährt wurden.
Am zweiten Tag konzentrierten wir uns auf einen anderen Ausstellungsteil des Museums der Moritzburg, nämlich auf drei Kunstwerke des Bauhaus-Künstlers Lyonel Feininger (1871-1956), die gerade im Seitenflügel des Talamtes präsentiert werden. Dort wurde eigens für uns eine Führung gegeben.
Durch intensivere Gespräche über Feiningers Werke, über sein Wirken sowie Skizzen und Farbbetrachtungen vor Ort setzten wir uns näher mit seinen geometrischen Formen auseinander, die doch so typisch für ihn sind. Dargestellt auf den drei Bildern sind historische Bauwerke der Stadt Halle, wie die Marktkirche, der Dom bzw. der Rote Turm. Um diese nicht nur im künstlerischen Werk Feiningers, sondern auch im städtebaulichen Original
Kontext zu erfassen, gingen wir in die Innenstadt, wo wir uns zwischen verschiedenen Feininger-Stationen zum Zeichnen und Fotografieren entscheiden konnten.
An diesen Exkurs schloss sich eine intensivere Arbeitsphase am letzten Tag des Kunstlagers an. Wir arbeiteten alle hochkonzentriert, um die Werke noch rechtzeitig fertigzustellen.
Der Großteil von uns nahm Anregungen mit nach Hause und arbeitete aus Begeisterung sogar noch über die Feiertage an seinen Bildern weiter. In der sich anschließenden temporären Ausstellung in der vierten Etage des GTM fand unsere intensive künstlerische Ausein-andersetzung ihren abschließenden Höhepunkt. Die Ergebnisse können sich sehen lassen!
Das Kunstlager war nicht nur kurzfristig ein schönes, gemeinschaftliches Erlebnis, sondern wird für uns alle zu den inspirierendsten Erfahrungen unserer Schulzeit gehören.
Es gilt als etwas ganz Besonderes, dass alle (nach einem kreativen Auswahlverfahren) über die Schule die Möglichkeit bekommen, über mehrere Tage lang intensiver auf kreative Art und Weise gefördert werden.
Vielen Dank für diese Möglichkeit!
Verfasser: Henriette Preiser

