
Unsere Reise in das Surfparadies Moliets et Maa
Wer denkt, dass eine Kursfahrt nur aus Busfahren, Essen und etwas Freizeit besteht, der irrt sich gewaltig! Unsere Reise nach Moliets-et-Maa in Südfrankreich war eine Mischung aus Abenteuer, Sport, Natur, lustigen Pannen und unvergesslichen Momenten. Schon die Fahrt war ein Erlebnis – und das war erst der Anfang!
Nach einer langen, lustigen, aber auch anstrengenden Fahrt mit einem Zwischenstopp bei McDonald’s kamen wir schließlich morgens um 7:30 Uhr im Surfcamp an. Draußen war es noch stockdunkel, fast so, als wäre es mitten in der Nacht – wir konnten kaum glauben, dass wir schon da waren. In unsere Zelte durften wir jedoch erst ab 14 Uhr einziehen. Also machten wir uns direkt auf, die Gegend zu erkunden. Nur sieben Minuten vom Camp entfernt entdeckten wir die Promenade – eine moderne, breite Flaniermeile mit Restaurants, Supermärkten, Souvenirshops, Surfshops und allem, was man sich vorstellen kann. In der Mitte gab es sogar Spielplätze und Calisthenics-Parks, rundherum grün bepflanzt und eingerahmt von den großen Meerkiefern, die sich über die Landschaft streckten. Zwischen Sand, Meer und Bäumen herrschte eine einzigartige Atmosphäre – mitten in der Natur und direkt am Atlantik.
Als Frühstück gönnten wir uns französische Backwaren von der Promenade – unglaublich lecker! Danach ging es direkt an den Strand, wo wir redeten, lachten und die ersten Minuten in Frankreich genossen. Einige liefen barfuß durchs Wasser, andere rannten einfach los, voller Energie.
Am Nachmittag durften wir endlich unsere Zelte beziehen. Die erste Nacht war kalt, aber auch sehr lustig: Man konnte sich im Dunkeln von Zelt zu Zelt unterhalten, alle hörten sich gegenseitig. Es fühlte sich ein bisschen so an wie eine große Pyjamaparty. Am nächsten Morgen startete unser Surf-Abenteuer. Jeden Tag hatten wir anderthalb Stunden Surftraining – an einem Tag sogar drei Stunden. Wir wurden in Gruppen eingeteilt und schlüpften in unsere Neoprenanzüge. Der Weg zum Surfstrand war schon ein Abenteuer für sich: Eine halbe Stunde zu Fuß durch die ganze Camp-Anlage, über Straßen, einen Hügel hinunter, über einen Fluss und schließlich entlang des Strandes.
Meistens trugen wir die Bretter zu zweit – und spätestens, wenn man den Ozean sah, wusste man, warum es das wert war. Schon nach kurzer Zeit standen die ersten von uns auf dem Brett. Dieses Gefühl – vom Lehrer mit einem „Shaka“ belohnt zu werden – war einfach unbeschreiblich! Natürlich war es auch anstrengend, denn die Strömung war teilweise richtig stark. Einmal mussten wir das Training sogar abbrechen, weil die Wellen zu mächtig waren. Trotzdem blieb es ein unglaubliches Erlebnis, das uns allen viel Selbstvertrauen und pure Freude geschenkt hat.
Für noch mehr Spaß sorgte unser legendäres „Trikot Blamage“. Jeden Abend wurde abgestimmt, wer am Tag etwas besonders Lustiges oder Peinliches gemacht hatte. Diese Person musste am nächsten Tag im Surfunterricht das bunte Trikot zusammen mit einer auffälligen Badekappe tragen.
Das sorgte jedes Mal für schallendes Gelächter, machte den Unterricht noch unterhaltsamer und wurde schnell zu einer liebgewonnenen Tradition, die unsere Reise zusätzlich versüßt hat. Im Camp gab es jeden Tag Frühstück und Abendessen, sodass wir gut gestärkt in unsere Surfkurse starten konnten und abends beim gemeinsamen Essen den Tag ausklingen ließen. Mittags waren wir oft auf der Promenade essen oder haben uns am Strand gesonnt, Volleyball gespielt und sind ins Wasser gegangen. Das absolute Highlight: die gigantischen Wellen am Badestrand. Sie waren so gewaltig, dass wir regelrecht „hineinsprinten“ mussten, wenn es kurz ruhiger wurde. Wer es schaffte, dahinter ins Wasser zu kommen, hatte den Spaß seines Lebens – bis es wieder zurückging. Denn beim Herauskommen konnte es passieren, dass man von einer Welle wie in einer Waschmaschine durchgeschleudert wurde. Ein Erlebnis, das wir so schnell nicht vergessen!
Abends spielten wir oft Spiele im Camp, lachten viel oder gingen noch einmal zur Promenade. Einmal spielten wir Volleyball am Strand, während die Sonne im Hintergrund unterging – ein Moment wie aus einem Film. An den heißen Tagen mit bis zu 33 Grad waren wir fast durchgehend draußen und haben jeden Sonnenstrahl ausgekostet.
Am letzten Abend überraschte uns noch ein heftiges Gewitter. Gerade noch rechtzeitig schafften wir es zurück ins Zelt, bevor es richtig zu regnen begann. Am nächsten Tag hieß es dann Abschied nehmen: Gemeinsam mit unseren Lehrern gingen wir noch einmal lecker essen, verbrachten die letzten Stunden am Strand und genossen den Sonnenuntergang. Um 21 Uhr ging es zurück nach Halle. Draußen wurde es dunkel, Blitze erhellten den Himmel und im Bus war es unglaublich gemütlich. Wir lachten noch einmal viel zusammen und ließen diese unvergessliche Woche ausklingen.
Das Surfcamp in Moliets war mehr als nur eine Kursfahrt. Es war eine Woche voller Abenteuer, Natur, Sport und Gemeinschaft. Wir haben nicht nur das Surfen gelernt, sondern auch, was es heißt, zusammenzuhalten – in lustigen Momenten genauso wie in schwierigen Situationen. Diese Reise hat uns als Team zusammengeschweißt und uns Erinnerungen geschenkt, die wir nie vergessen werden. Für die kommenden Jahrgänge: Freut euch, es wird eine Erfahrung, die euch prägt – und die ihr euer Leben lang im Herzen tragt.
Verfasser: Josephine Hedderich
