Eindrucksvolles und erfolgreiches Abschlusstreffen in Italien

Die deutsche Gruppe

Barga

Sonntag, 15.04.

Ein früher Start am Sonntagmorgen und ab ging es zum Flughafen. Herr Schmidt schätzte das Gewicht jedes Koffers und ja, das muss man ihm lassen, er konnte sehr gut schätzen, Physiklehrer eben.
Nach zwei kurzen Flügen landeten wir in Pisa. Die Vorfreude auf das Wiedersehen mit unseren italienischen Freunden nach drei Jahren war riesig. Wir konnten es kaum erwarten.
Gemeinsam mit ihnen besichtigten wir das Zentrum von Pisa und natürlich auch den schiefen Turm. Ein unbeschreibliches Gefühl, als wir oben waren, atemberaubend trifft es, denk ich, am besten.
Wir ließen den Abend in einer gemütlichen italienischen Pizzeria ausklingen.
Meine Gastfamilie konnte leider kein Englisch, wovor ich ein bisschen Angst hatte, da ich nicht wusste, wie ich mich verständigen sollte…
Aber meine Gastschülerin sprang als Dolmetscherin ein und ich versuchte ein bisschen Italienisch zu lernen.

Montag, 16.04.

Am Montag hat dann ganz offiziell unsere Projektwoche begonnen.
Um 8.45 Uhr, für meinen Geschmack zu früh, haben wir uns alle in der Aula Magna getroffen. Wir wurden herzlich von der Schulleitung begrüßt. Als dann alle ihre Vorträge über Land, Stadt und Schule hielten, war die Aula bis zum letzten Platz gefüllt, da noch andere Klassen aus der Schule eingeladen waren. Mit viel Spaß haben wir dann unseren Vortrag in zwei weiteren Klassen gehalten. Es war ein bisschen schade, dass die Schüler aus den Klassen nicht richtig Englisch konnten, aber mit Händen und Füßen schafften wir es dann doch, uns gut zu verständigen und haben sogar zusammen Lieder gesungen.
Danach gab es wirklich super leckeres Essen, das von den Schülern dort selbst gekocht wurde. Nachdem wir uns alle pappe satt gegessen hatten, sind wir dann durch die Schule und durch die Stadt gelaufen, obwohl wir wahrscheinlich eher gerollt sind.
Barga ist ein wirklich extrem schöner Ort, der einzige Nachtteil ist, dass die Altstadt, welche wir besichtigten, auf einem Berg liegt, sodass wir ganz schön aus der Puste waren, als wir endlich an der Spitze ankamen. Wir wurden mit einem tollen Ausblick auf die Stadt, die umliegenden Dörfer und die Landschaft belohnt.
Im Unterschied zum Rathausbesuch in Halle war die Rede vom Bürgermeister von Barga wirklich kurz gehalten.
Das Wetter an dem Nachmittag war nicht so toll, sodass wir danach alle mit unseren Gastschülern nach Hause gefahren sind.
Ich bin dann am Abend nach einem köstlichen Abendessen in meiner Gastfamilie völlig übermüdet ins Bett gefallen.

Dienstag, 17.04.

Noch im Halbschlaf stiegen wir in den Bus nach Florenz. Die zwei Stunden vergingen wie im Flug. Als wir ankamen, brannte die Sonne auf der Haut. Es fand eine dreistündige Führung statt, bei der wir die berühmteste Brücke in Florenz, Ponte Vecchio, besichtigten. Außerdem schauten wir uns die Kathedrale di Santa Maria del Fiore sowie den David, der von Michel Angelo geschaffen wurde, an.
Als der anstrengende Teil geschafft war, hatten wir Freizeit. Wir aßen im Laden All` antico Vinaio ein Fuccacia, das war Genuss pur. Wir gingen shoppen und hatten eine Menge Spaß. Da wir unbedingt Eis essen wollten, suchten wir die nächste Gelateria auf. Wir wurden ein bisschen über den Tisch gezogen und mussten unglaubliche 10 € für ein Eis bezahlen. Wir tauften es Gucci Eis.
Mit vielen Eindrücken und sehr geschafft fuhren wir nach Barga zurück.

Mittwoch, 18.04.

Der Mittwochmorgen begann mit dem Spiel “ get to know each other”. Danach wurden wir in vier Gruppen eingeteilt und jede Gruppe bekam eine Frage, die sie bearbeiten sollte, um anschließend die Ergebnisse auf ein Plakat schreiben zu können. Meine Frage lautete: “What are your Opinion on the Erasmus Project and what are the positive and negative aspects?”.
Nachdem wir uns gegenseitig die Ergebnisse vorgestellt hatten, ging es zum ‘Brunch’. Dort wurde ein Buffet mit wirklich leckerem Essen aufgebaut.
Anschließend besuchten wir die “Kedrion International Pharmaceutical company”, die Blutplasma aufbereitet. Wir erfuhren, dass sie Immunglobulin herstellt und weltweit vertreibt.
Als wir wieder in Barga ankamen, hatten wir Freizeit für den Rest des Tages. Ich bin mit meiner Gastschülerin und noch ein paar anderen in ein tolles Eiscafé gegangen, wo ich den besten Milchshake meines Lebens getrunken habe. Da meine Gastschülerin nicht in Barga, sondern 15 Minuten entfernt in Castelnuovo wohnt, haben wir uns noch diesen Ort angeschaut. Die niedlichen, typisch toskanischen Häuschen mit den Fensterläden haben mich begeistert.
Für mich war es ein erlebnisreicher und erfolgreicher Tag.

Donnerstag, 19.04.

Heute ging es schon sehr früh nach Viareggio. Unser Bus wurde auf dem Weg dorthin von der Polizei zur Kontrolle aus dem Verkehr gezogen, woraufhin eine panische Welle des Anschnallens folgte. Die restliche Fahrt verlief allerdings zum Glück ereignislos.
Seit 1873 wird jedes Jahr in Viareggo einer der bekanntesten Karnevals in ganz Italien gefeiert. Wir hatten die Möglichkeit, im Karnevalsmuseum die Wagen vergangener Jahre, die meistens von Politik oder Geschichte handelten, zu bewundern, bevor diese zerstört werden, um anschließend für das kommende Jahr neue zu bauen. Außerdem konnten wir eigene kleine Figuren aus Pappmache basteln. Unsere deutsche Schildkröte nannten wir liebevoll “Dorie”, weil wir alle genauso vergesslich sind wie sie und uns leider der Name der Meeresschildkröte aus “Findet Nemo” nicht mehr einfiel. Bevor wir wieder zurück nach Barga mussten, hatten wir drei Stunden Freizeit, die wir Eis essend oder Volleyball spielend am Strand von Viareggio verbrachten.
Gegen 19:00 Uhr trafen sich alle Schüler, Lehrer und einige Gasteltern in der Schule zu einer kleinen Dankeschön-Party. Der Abend begann mit Videos zu den vorherigen Erasmus-Treffen in Deutschland, Irland, Finnland, Griechenland und Polen, weswegen jeder kurz in Erinnerungen schwelgte, bevor es zum Abendessen ins eigene kleine Schulrestaurant ging. Nachdem sich jeder mit Pizza vollgegessen hatte, ging es zurück in die Aula, in der die Vertreter der einzelnen Partnerschulen jeweils ein italienisches Lied aufführten. Es wurde viel gelacht, getanzt und gesungen. Den krönenden Abschluss des Tages bildeten die sechs Himmelslaternen, die wir Schüler gemeinsam in die Luft steigen ließen.

Freitag, 20.04.

Zum Abschluss trafen sich alle Schüler pünktlich um 08:30 Uhr in der Schule, um an der SYCAS Website (bit.ly/sycasweb) zu arbeiten. Jede Landesgruppe vervollständigte die Informationen zu dem Thema “Ausbildungsmöglichkeiten nach der Schule” auf unserer gemeinsame Projekt-Website und tauschte anschließend erste Erfahrungen mit den anderen Projektgruppen aus. Nach gelungener Arbeit wurde es sportlich. Wir wanderten in der glühenden Mittagshitze von Italien ins nächstliegende kleine Dörfchen, das leider auf einem Berg lag. Nach einer Stunde waren alle durchgeschwitzt, aber dennoch glücklich, es geschafft zu haben und unversehrt angekommen zu sein. Kraftlos ging es wieder in die Schule zurück, wo uns sofort ein Workshop mit einem ehemaligen Schüler, Fancesco Tomei, erwartete, in welchem er uns von seinem Werdegang als Sänger und Theatermanager erzählte und uns ermutigte, neue Chancen im Berufsleben immer zu nutzen. Im zweiten Teil des Workshops unterhielten wir uns über die Freundschaft, wozu jede Landesgruppe eine kurze Rede vorbereitete und vortrug. Dabei fiel uns auf, dass, so unterschiedlich die verschiedenen Länder auch sein mochten, Freundschaft für alle das Gleiche bedeutete. Am Ende des Arbeitstages bekamen wir unsere Zertifikate und Auszeichnungen. Der Tag war allerdings für uns Schüler noch lange nicht zu Ende. Am Abend trafen wir uns in einem Restaurant, wo wir sehr gut aßen und uns unterhielten. Von da aus ging es weiter in einen irischen Club, wo wir alle die letzten Stunden, die uns noch gemeinsam blieben, genossen.

Samstag, 21.04.

Nun war er da der Tag, vor dem uns allen graute. Pünktlich 7:30 Uhr standen alle am vereinbarten Treffpunkt. Nach 20 Minuten des tränenreichen Abschieds konnten wir unsere Reise zurück nach Deutschland starten. Die Busfahrt nach Pisa verbrachten wir damit, noch bessere Kontakte zu den Finnen und Iren zu knüpfen, die mit uns zusammen zum Flughafen fuhren. Nach zwei kurzen, aber angenehmen Flügen erreichten wir den Flughafen von Leipzig und etwas später auch endlich unser Zuhause.

Svea, Lilli, Greta