Zum gleichen Zeitpunkt wie unsere Bundeskanzlerin fuhren wir am 24.6.2018 als Erasmus-Gruppe nach Brüssel. Trotz der unchristlichen Zeit ganz früh am Morgen, zu der wir, wie bei allen heißgeliebten Schulfahrten, aufbrachen, kamen wir erst am späten Nachmittag an. Nach dem langen Sitzen kam uns die geplante Stadtführung gerade recht. Auf humorvolle Weise lernten wir dabei Brüssel kennen, eine Stadt, die ebenso vielfältig ist wie die Menschen aus den verschiedenen Ländern, die in ihr wohnen. Davon konnten wir uns auch überzeugen, als wir am Abend in kleinen Gruppen loszogen, um Kaffee zu trinken, die typischen Brüsseler Waffeln zu genießen und den Straßenmusikern zu lauschen.

Am nächsten Tag stand allerdings ein straffes Programm an. In der Landesvertretung von Sachsen Anhalt lernten wir etwas über die Arbeitsweise und Tätigkeitsfelder der Mitarbeiter. Im Anschluss erfuhren wir in einer Fragerunde, welche Möglichkeiten wir haben, um an der Entwicklung der EU aktiv mitzuwirken.

Danach ging es zum Haus der Europäischen Geschichte. Jedem Museumsliebhaber und auch denen, die sich dort sonst insgeheim eher langweilen, kann man dieses kostenlose Erlebnis wärmstens empfehlen. Mit unzähligen Multi Media Designs und originalen Artefakten aufgestockt erlebt man eine Reise durch die Zeit und die Länder Europas mit allen Umbrüchen, Krisen und Errungenschaften.

Auf ein kurzes Luftholen folgte der nächste Programmpunkt: Die Europäische Kommission. Hier bekamen wir das Gesamtpaket an Grundwissen über die EU zusammen mit Beuteln, Stickern und Kulis, die wir alle fleißig mitnahmen. Besonders erfrischend war die kritische Diskussion über aktuelle und zukünftige Projekte sowie Entscheidungen der Europäischen Union.

Trotz des langen Tages, der die Erschöpfung absolut wert war, setzten wir uns am Abend zusammen, um unser Erasmus- Projekt ausklingen zu lassen.

Vor der Abfahrt am nächsten Tag wurde es noch einmal ernst, denn wir hatten einen Termin im Europäischen Parlament und bekamen die Möglichkeit, uns mit dem Europaabgeordneten der SPD, Arne Lietz, aus Sachsen-Anhalt zu unterhalten.

Nach diesem letzten Wissensinput durften wir vor der endgültigen Heimreise noch eine Überraschung unserer Lehrer genießen, "Mini- Europe". Dort erwarteten uns nicht nur ein Fotoshooting mit einem großen, orangenen Maskottchen, sondern auch die beeindruckendsten Bauten der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, eben im Miniaturformat.

Insgesamt hatte wohl jeder von uns in diesen Tagen und in den drei Projektjahren davor noch mehr mitgenommen als erhofft, weswegen wir sowohl unseren Lehrern als auch der EU für die Unterstützung und Ermöglichung solcher Projekte danken möchten.

Maria Pilz