Der Wettbewerb wird zum großen Erfolg

Partnerschule Stefanie (links) und Leonie vertreten
unser Gymnasium
Eric - Uni-Botschafterder MLU
Eintrag ins Gästebuch Gastgeschenk für den
Schulleiter
Stadtrundgang

Wintersportort Kuopio

     
Stadtansicht Sprungschanze Aussichtsturm
Internationales
Comeniusteam
Rathaus Markthalle

Aktivitäten im Freien

Präsentation der Beiträge

Die goldene Europa Auslosung der Reihenfolge
der Beiträge
Jury
Stimmzettel Vorstellung der
Stadt
Publikum

Wettbewerbsbeiträge (Filmauschnitt)

Slowenien Litauen Deutschland
Polen Griechenland Italien
   
Finnland    

Siegerehrung

Europahymne Übergabe der Diplome Beste Musik:
Polen
Bester Slogan:
Griechenland
Beste Idee:
Finnland
3. Platz:
Griechenland
2. Platz:
Slowenien
Siegerfanfare Sieger:
Finnland

Sportliche Aktivitäten im Jugendzentrum

Metsakartano Autorennen Orientierungslauf
Kistenlauf Zielwurf Hochrad
Kletter- erfolge Krisengipfel zum
Vulkanausbruch

Abschied von Finnland

Bericht vom Uni-Botschafter der MLU Eric Gransow

Comenius-Projekt „Jugend wirbt für Europa“
Im Rahmen meiner Tätigkeit als Studienbotschafter der Martin-Luther-Universität Halle- Wittenberg habe ich das Comenius-Projekt am Giebichenstein-Gymnasium „Thomas Müntzer“ mehrere Monate begleitet.

Anfang Oktober 2009 wurde ich gefragt, ob ich Schülerinnen und Schülern bei der organisatorischen und technischen Umsetzung eines kurzen Werbeclips helfen könnte. Nach meiner Zusage war ich bei mehreren Vorbereitungstreffen des Comenius-Teams dabei und konnte so die Schüler und die leitenden Lehrerinnen, Petra von Massow und Uta Adler, kennen lernen. Neben der interessanten Ideenfindung, begleitete ich auch die weiteren Schritte des Projekts. Mitte März wurde der Film gedreht und in den folgenden zwei Wochen am Institut für Medien und Kommunikationswissenschaften im Multimedia Zentrum bearbeitet. Mehrere Schüler waren (auch in den Ferien) im Schnittstudio dabei. Während der Schnitttermine wurde über die Anordnung der Szenen, die einzelnen Effekte aber auch über die Musikauswahl beraten.
Der Film entstand unter dem Motto „Jugend wirbt für Europa“ für einen Wettbewerb zwischen sieben europäischen Ländern. Dieser Wettbewerb fand in Finnland, mit der Präsentation und Bewertung der Filme, seinen Höhepunkt. Ich hatte das Glück, an der Reise teilzunehmen und so auch die anderen sechs Länderteams des Comenius-Projekts zu treffen.

Am 12. April 2009 flog die deutsche Comenius-Delegation nach Kuopio, um von dort aus nach Iisalmi, dem Ort der finnischen Projektschule zu fahren. Iisalmi, eine Gemeinde mit ca. 20.000 Einwohnern, liegt direkt im Herzen von Finnland. Die finnische Seenlandschaft erweckt bei Besuchern den Eindruck am Meer zu sein und verleiht der Gegend den Charme einer Küstenstadt. Während der Projektwoche wohnte ich bei einem Sportlehrer der finnischen Partnerschule. Ich besuchte seine Unterrichtsstunde im Fach Gesundheitskunde, habe beim Eishockeyspiel mitgefiebert und meine Bowlingkünste unter Beweis gestellt. Gegen einen Sportlehrer anzutreten, der Bowling unterrichtet und eine eigene „Keilapallo“ (fin. Bowlingkugel) besitzt, war mutig aber chancenlos. Zahlreiche Ausflügen brachte mir auch die finnische Landschaft näher, die schon Brecht bewundernd beschrieb: „Fischreiche Wässer! Schönbaumige Wälder! Birken- und Beerenduft!“ (Bertolt Brecht: Finnische Landschaft, 1940).
Während der Projektwoche habe ich die Schüler und Lehrer aus den teilnehmenden Ländern in einem Vortrag, über die Möglichkeit in Deutschland zu studieren, informiert. Ich stellte die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, eine der traditionsreichsten Universitäten Deutschlands, vor und gab den Zuhörern ausgewählte Informationen zu Anforderungen und Bewerbungsverfahren für ein Studium in Deutschland. Die stetig steigende Anzahl ausländischer Studierender ist für die Universität und für die Saalestadt Halle von Bedeutung. Neue Ideen und interessante Persönlichkeiten sind immer eine Bereicherung. Nach dem Vortrag konnte ich mich über positive Rückmeldungen und detaillierte Fragen zum Studium freuen.

Die Woche umfasste ein vielfältiges Angebot an Ausflügen und Aktivitäten, organisiert von der finnischen Gastgeberschule. So konnten Schüler und Lehrer der verschiedenen Länder, Kontakte knüpfen und bei gemeinsamen Unternehmungen die finnische Gastfreundlichkeit genießen.
Brecht, der in dem erwähnten Gedicht die Finnen auch als ein Volk, dass "in zwei Sprachen schweigt." charakterisierte, kann ich nicht weiter folgen. Zwar haben die Finnen tatsächlich Finnisch und Schwedisch als Landessprache, aber Anzeichen von Schweigsamkeit gab es bei unseren finnischen Gesprächspartnern nicht. Die Finnen lachten und feierten gemeinsam mit uns. Egal ob beim schneefreien Skilaufen, beim kuriosen Kistenlauf oder beim Mölkkyspiel, die Finnen verbreiteten Spaß und gute Laune.

Genuss hatte ich mir auch vom Besuch der Olvi-Werke versprochen, denn die drittgrößte Brauerei des Landes, macht Iisalmi zu einer Hauptstadt der finnischen Bierindustrie. Die Freude blieb allerdings trüb wie mancher Gerstensaft. Es war sicherlich sehr höflich, uns die breite Auswahl an Produkten anzupreisen und die neuesten Geschmacksrichtungen zu erläutern, aber die Kehlen blieben leider trocken. Dafür wussten Schüler und Lehrer jetzt genau, welche alkoholfreien Sportgetränke gerade gut verkauft werden und welches Bier bei Finnen besonders beliebt ist. Gute Geschmackserlebnisse hielt dafür die Mensa der finnischen Schule bereit. Neben einer Auswahl verschiedener Getränke, wurden die Comenius-Teilnehmer stets mit leckeren Speisen versorgt. Dass viele finnische Schüler in der Schule regulär mitessen, liegt allerdings auch daran, dass es für alle Schüler kostenlos ist.

Neben dem Essen war auch die Ausstattung der Schule vortrefflich. Beamer in jedem Klassenraum und frei zugängliche Computer im Schulhaus beeindruckten die internationalen Besucher. Bildung ist in Finnland ein bedeutendes Thema und kein notwendiges Übel. Es ist unter anderem diese Mentalität, die Finnland zum wegweisenden Beispiel für andere Länder macht und regelmäßig zu Spitzenpositionen bei internationalen Bildungsvergleichen führt. (http://www.helles-koepfchen.de/artikel/2416.html)

Auch beim Wettbewerb um den besten Film zum Thema „Jugend wirbt für Europa“, erreichten die Finnen die Topplatzierung. Sie konnten die, aus Schülern und Lehrern bestehende Jury, mit ihrem Spot über Bildungsmöglichkeiten in Europa überzeugen und wurden zum Gesamtsieger gekürt. Weitere prämiierte Beiträge waren:
Griechenland - Bester Slogan „Education is our dream- Europe is the way“
Finnland - Beste Idee
Polen - Beste Musik

Nach der Preisverleihung wurde gemeinsam gefeiert und die Lehrer und Schüler blickten auf eine großartige Woche zurück.
Filmreifes Feuerwerk zum Abschluss der Comenius-Woche lieferte der Vulkan am Eyjafjalla-Gletscher auf Island. Die Abreise der internationalen Gäste verzögerte sich durch das Flugverbot um einige Tage. Das deutsche Team entschloss sich zur Heimfahrt mit der Fähre. Die unvergessliche Woche in Finnland wurde mit dem Auslaufen der Fähre in Helsinki bei traumhaftem Sonnenuntergang beendet.
Was von Reise bleibt, sind atemberaubende Eindrücke von finnischen Landschaften, Kontakte zu interessanten Personen aus vielen verschiedenen Ländern und ein Gefühl für das Zusammenleben verschiedener Nationalitäten in Europa. Am 9. Mai ist es wieder soweit: die Europäische Union feiert den Europatag und somit die Geburtsstunde der Gemeinschaft vor 60 Jahren. Europa kann man meist nur schwer erklären, weil es ein kompliziertes aber großartiges Projekt ist. Man kann Europa eigentlich nur verstehen, wenn man Europa lebt und erlebt was Europa bedeutet. Genau das haben alle Teilnehmer des Comenius-Projekts für eine Woche lang gemacht. Sie haben die Idee eines gemeinsamen Zusammenlebens mit gemeinsamen Wertvorstellungen real werden lassen und haben Europa somit verwirklicht. Die Teilnahme an solchen Projekten halte ich rückblickend nicht nur für hilfreich, sinnvoll und wichtig, sondern sogar für notwendig. Wer einmal erfahren hat, dass es zwischen den Menschen -egal aus welchem Land sie kommen- mehr Gemeinsamkeiten als Gegensätze gibt, der hat Europa verstanden.

In Vielfalt geeint

Eric Gransow -Studienbotschafter für Medien der MLU Halle

P.S Einen ausführlicheren Bericht (Englisch), findet man unter www.ich-will-wissen.de