Schule der Zukunft

Samstag, 14.04.

Unsere Reise nach Finnland begann mit einer Busfahrt zum Flughafen Tegel. Unsere Reisegruppe bestand aus 6 Lehrern und 4 Schülern und wir alle waren sehr gespannt auf unsere finnischen Freunde und auf die Woche, die wir in Iisalmi verbringen sollten. Nach einmaligem Umsteigen in Helsinki, um nach Kuopio zu gelangen, war nochmals eine kurze Busfahrt nötig, um nun endlich gegen 19.00 Uhr Ortszeit in Iisalmi anzukommen, denn in Finnland ist es eine Stunde später, als bei uns. Dort wurden wir von unseren finnischen Freunden herzlich begrüßt und die Freude über das Wiedersehen war sehr groß. Nach der Begrüßung gingen die Lehrer ins Hotel und wir verbrachten den Rest des Tages mit unseren Austauschschülern und erzählten uns, was wir alles in der Zeit ohne einander erlebt hatten. Allerdings waren wir von der Reise sehr erschöpft und müde und dadurch dauerten unsere Gespräche nicht allzu lange und auch das Einschlafen am Abend fiel nicht schwer.

Sonntag, 15.04.

An unserem ersten Tag in Finnland fuhren wir nach Luonto – Savo, wo wir ein paar typisch finnische Spiele an der frischen Luft spielten, um uns besser kennen zu lernen. Dazu wurden wir in 2 Gruppen aufgeteilt, die gegeneinander spielen sollten. Wir alle hatten sehr viel Spaß, denn auch die Lehrer mussten mitspielen und alle arbeiteten zusammen und lachten viel. Anschließend gingen wir in einen Raum, wo es eine Kletterwand gab, man konnte sich beim Bogenschießen ausprobieren und auch Dart spielen. Wir beteiligten uns an allen Aktivitäten und anschließend gab es zum Mittagessen eine finnische Suppe, die wir sehr lecker fanden, sogar für eine vegetarische Option war gesorgt. Nachdem wir gegessen hatten, schauten wir uns das örtliche Museum an, dass alte traditionell finnische Gegenständen, wie z.B. ein Telefon, ausstellte. Anschließend fuhren wir mit dem Bus zurück nach Iisalmi und verbrachten den restlichen Tag mit unseren Familien, von denen viele außerhalb des Ortes wohnen. Die Lehrer waren währenddessen bei einer kleinen Stadtführung, welche aber nicht sehr lange dauerte, denn Iisalmi ist für deutsche Verhältnisse ein kleiner Ort mit 22.000 Einwohnern.

Montag, 16.04.

Heute begann unsere Schulwoche. Wir hatten die Möglichkeit, in der ersten Stunde mit unseren Gastschwestern den Geschichtsunterricht zu besuchen. Es war sehr interessant für uns zu sehen, wie anders und doch so gleich der Unterricht ist. Also eines konnte man auf jeden Fall feststellen, man hätte eine Stecknadel fallen hören können, denn die Schüler redeten während des Unterrichts nicht viel miteinander. Danach wurden wir alle im Lehrerzimmer von der stellvertretenden Schulleiterin begrüßt, die ersten Geschenke wurden überreicht und es gab reichlich zu essen. Dann sind wir mit unseren finnischen Freunden die Schule erkunden gegangen, mit einem Zwischenstopp in der Mensa, wo wir eine Kleinigkeit gegessen haben. Anschließend hatten wir noch ein bisschen Freizeit, welche jedoch zu schnell vorbei war.
Danach begann unsere Gruppenarbeit. In den Gruppen arbeiteten jeweils ein tschechischer, ein polnischer und ein deutscher Schüler mit ihren gastgebenden Freunden gemeinsam. Bei dieser Teamarbeit haben wir die Ergebnisse der Umfragen zur Schule der Zukunft ausgewertet. Danach stellten wir uns den Schülern unserer Partnerschule vor und bestanden ein Quiz über Finnland mit Bravour. Anschließend besuchten wir das Kulturzentrum, wo es einige musikalische Beiträge, einen Vortrag zu Iisalmi und ein paar Snacks gab. Damit endete unser erster Schultag. Am Abend waren wir Deutschen mit unseren Gastschwestern bowlen. Todmüde fielen wir in unserem neuen Zuhause ins Bett.

Dienstag, 17.04.

Wir fuhren drei Stunden mit dem Bus, um auf die Spitze des Berges Koli zu wandern. Da der Bus den steilen Berg nicht hochkam, mussten wir ein Stück mit einem Lift fahren. Dann wanderten wir von dort aus los und wegen des hohen Schnees und des Schneefalls war es ziemlich rutschig und man sah wenig. Manchmal brach man mit einem Bein ein und stand teilweise bis zum Oberschenkel im Schnee. Oben angekommen, machten wir Fotos von den jeweiligen Gruppen und von der Aussicht, die sich auf 10m beschränkte. Nach dem Rückweg gab es dann im Hotel von Koli leckeres Essen. Beim anschließenden Besuch des Naturmuseums erfuhren wir in einer englischsprachigen Führung, wie der Berg und seine Umgebung entstanden sind. In einem Film sahen wir Bilder der Gegend aus allen Jahreszeiten. Um 15.00 Uhr starteten wir die Rückreise und tauschten unsere Erlebnisse und Eindrücke aus. Mit meiner Gastfamilie habe ich für die Party am Mittwochabend Kuchen gebacken und wir schauten uns Fotos von Finnland im Sommer an. Schwer vorstellbar, aber es werden bis zu 35°C!

Mittwoch, 18.04.

Wir begleiteten unsere Gastgeschwister in die erste Unterrichtsstunde. Ich hatte Mathe in der 11.Klasse. Anschließend haben wir unsere Projektarbeit fortgesetzt und in den internationalen Gruppen kleine Theaterstücke zum Thema Schule der Zukunft ausgearbeitet. Dann gab es Essen und danach wurden in den einzelnen Gruppen die Theaterstücke geübt. Am Abend trafen sich Gasteltern, Schüler und Lehrer in der Cafèteria der Schule und probierten traditionelles Essen aus den Partnerländern. Zum Schluss haben wir deutschen Schüler unsere Schule präsentiert und das deutsche Lied „Da steht eine Burg überm Tale“ gesungen. Mit meiner Gastfamilie schaute ich am Abend noch eine finnische Comedyserie mit englischen Untertiteln an.

Donnerstag, 19.04.

Zunächst besuchten wir eine Schwedischstunde. Wie waren sehr überrascht, dass der Kurs nur aus sieben Schülern bestand. So hatte die nette Lehrerin ein bisschen Zeit, sich mit uns zu unterhalten. Der Unterricht schien uns sehr offen. Außerdem waren die Schüler viel motivierter als in Deutschland, was vielleicht an der vielfältigen Teamarbeit liegen könnte. Einige schwedische Wörter waren verständlich, jedoch war es schwer für uns zu unterscheiden, ob die Lehrerin nun Schwedisch oder Finnisch sprach. Nach dieser Stunde setzten wir unsere Projektarbeit fort. Jede Gruppe stellte ihr kleines Theaterstück vor und es wurden zahlreiche Fotos geschossen und Videos gedreht.
Wir hatten alle viel zu lachen. Anschließend werteten wir das gesamte Projekt und unsere Woche in Finnland gemeinsam aus. Nach dem Mittagessen machten wir uns auf zur Besichtigung der Bierbrauerei der Stadt, welche die bekannte Biermarke Olvi und weitere Getränke wie Softdrinks herstellt. Zum Abschluss unseres Projektes wurden zahlreiche Gastgeschenke ausgetauscht und Danksagungen für die perfekte Organisation und Gastfreundschaft ausgesprochen. Nach einer herzlichen Verabschiedung mussten wir alle nach Hause unsere Koffer packen, um dann den Abend gemeinsam mit leckerem Essen und langen Gesprächen abzuschließen

Freitag, 20.04.

Am Morgen fiel uns der Abschied sichtlich schwer, so dass wir unter zahlreichen Tränen und Umarmungen schließlich in unseren Bus stiegen, der uns zum Flughafen brachte. Dort erinnerten wir uns beim Schreiben der Berichte noch einmal an die erlebnisreichen Tage mit unseren finnischen, tschechischen und polnischen Freunden.

Luisa Walcker
Josefine Dronia
Lea Cara Lange
Anne Rebecca Klimmt

Am Tag unseres Abfluges erschien in der Lokalpresse folgender Beitrag:

Die deutsche Übersetzung

Lächeln und wehmütige Blicke

Das Comenius-Projekt wurde erfolgreich beendet, aber es gibt bereits neue Exkursionsorte.
„Alles lief wie erwartet. Die sozialen Fertigkeiten der Schüler wurden weiterentwickelt und wir bemerkten, dass die sprachlichen Fähigkeiten der Schüler des Iisalmen Lyseo mit die besten Europas sind“, kommentierte Helena Niemi, die Projektleiterin des Iisalmen Lyseo das letzte Comenius-Projekt-Treffen.
Für das eine Woche dauernde Projekttreffen wurden Schüler von deutschen, polnischen und tschechischen Partnerschulen nach Iisalmi eingeladen.
„Es war das dritte Mal mit den Deutschen. Mit den Polen war es das zweite Mal und die Tschechen waren unsere neuen Partner. Wir haben viel Teamwork hier in Iisalmi geleistet, genauso wie in dem Projekt mit den Deutschen, das schon 15 Jahre her ist, erzählt Niemi, die eine der Projektkoordinatoren war.
Das Projekt, welches das vierte an dem Iisalmen Lyseo war, endete am Donnerstag. Die Gelder kamen unkompliziert von dem Comenius-Programm. „Wir haben uns schon um die Finanzierung des nächsten Projekts beworben“, sagt Niemi.
12 Lehrer und 12 Schüler haben während der letzten zwei Jahre am Comenius-Projekt teilgenommen. Vier Schüler und vier Lehrer sind in jedes Land, das am Projekt teilgenommen hat, gefahren. Im Projekt gab es Platz für 12 Schüler, so dass jeder die Chance hatte, an einer Reise teilzunehmen. Dieses Mal war das Thema des Projektes, welches Teil eines lebenslangen Lernprogramms der EU ist, wie Schule in der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft in den teilnehmenden Ländern aussieht. Die Polen zum Beispiel hatten andere Ansätze betreffend der Schule in der Vergangenheit. Trotzdem fanden wir heraus, dass unsere Vorstellungen, was die Schule der Zukunft angeht, sich sehr ähnlich sind. Zum Beispiel wollen alle Schulen in Zukunft technische Hilfsmittel nutzen.
Vesterinen, der letztes Jahr eine Woche in Polen war, folgte den letzten Momenten des Projektes mit traurigen Augen.
„Wehmütige Gefühle. Alle Schüler und Lehrer waren wundervolle Menschen. Das was mich am meisten ärgert ist, dass die Treffen jeweils nur eine Woche dauerten. Als wir uns kennen lernten, war das Treffen schon wieder vorbei und sie verließen uns wieder. Der Teamgeist war phänomenal“, sagte Vesterinen.
Die deutschen Schüler stimmen ihm zu. „Als die finnischen Schüler uns besuchten, hatten wir uns gerade erst kennen gelernt. Nach dieser Woche wurden unsere Freundschaften noch stärker. Ich werde sie alle so vermissen“, gab Lea Cara Lange an, die morgen zurück nach Hause fliegen wird.
„Ich würde Finnland nächsten Sommer gerne wieder besuchen. Es ist sehr angenehm ruhig hier“, denkt Luisa Walcker.
Die Schüler waren während des Aufenthalts in Gastfamilien untergebracht. Das Programm beinhaltete z.B. Präsentationen und Unterrichtsstunden.
Die deutschen Comenius-Schüler Luisa Walcker, Josefine Dronia und Lea Lange waren überrascht, wie ruhig und entspannt es in Iisalmi ist.
„Die Leute hier sind netter als in den deutschen Großstädten. Die Einheimischen waren sehr bemüht Englisch mit uns zu sprechen“, sagten sie.