„Slow-Food - Zero km“

Nach unserer Anreise war am Montag, dem 17.04.23, unser erster Projekttag in Italien, wir wurden herzlich von der Schulleiterin begrüßt. Die Teilnehmer präsentierten gegenseitig ihr Land, ihre Stadt und ihre Schule. Nach Kennenlernspielen wurde uns die Schule gezeigt, zumindest der in Barga befindliche Teil.
Im Anschluss daran servierten die SchülerInnen des Bereiches Kochschule ein selbst zubereitetes 4-Gänge-Menü.
Alle lernten sich an diesem Tag ein bisschen besser kennen.
Am Nachmittag wurde uns Barga gezeigt, ein wirklich wunderschönes kleines, altes Städtchen inmitten der Toskana. Wir wurden von einem Vertreter der Stadt im Stadthaus willkommen geheißen, bevor unser erster Tag bei Sonnenschein und etwas frischem Wind zu Ende ging.
Klara Hänsel

Am Dienstag besuchten wir Florenz. Dafür mussten wir uns bereits 07.30 Uhr an der Bushaltestelle in Barga treffen. Auf der Fahrt waren also alle noch etwas müde. Auf einer geführten Tour bekamen wir die einzigartigen Sehenswürdigkeiten der Stadt gezeigt, wie z.B. die berühmten Statuen berühmter italienischen Künstler, die Kathedrale von Florenz, die Uffizien und natürlich die Ponte Vecchio mit ihren berühmten Juwelieren. Im Anschluss wurde uns die Möglichkeit gegeben, mit unseren AustauschschülerInnen die Stadt auf eigene Faust kennenzulernen. Nach eifriger Essenssuche und einem kurzen Besuch im Giardini Medicei trafen sich die SchülerInnen der verschiedenen Länder in einem kleinen gemütlichen Café zu Snacks und Spielen.
Nach der Rückkehr aus Florenz gingen wir alle zurück in die Familien und ließen den Abend ruhig ausklingen.
Mittwoch, dem 19.04, begann der Tag mit dem Treffen in der Schule. Heute stand das Motto Slow Food auf dem Programm. Zuerst stellte jede nationale Gruppe Besonderheiten zu der Thematik aus ihrer Region vor. Schon zu diesem Zeitpunkt würden große Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern festgestellt.
Als alle Präsentationen vorgestellt waren, machten wir uns auf dem Weg, um Slow Food an einem regionalen Beispiel näher erläutert zu bekommen. Unsere Wanderung führte durch die wunderschöne Natur der Toskana. Zu Beginn liefen wir durch einen Wald. Dabei konnten wir mehrere kleinere Wasserfälle beobachten und zudem die ausgeprägte Pflanzenwelt bewundern. Die allermeisten von uns vertrauten dem Wetterbericht, welcher bewölkten Himmel und Regen vorhergesagt hatte. Der Himmel erschien aber zur Verwunderung aller in einem strahlenden Blau mit praller Sonne und alle müssten nun diesen Bedingungen standhalten. Nach etwa 90 Minuten erreichten wir unser Ziel. Nun erzählten uns eine Landwirtin und ihre Tochter über ihre Leidenschaft zu ihrer Farm und die lokalen Besonderheiten von z.B. Honig. Zum Abschluss stand ein Buffet für alle zur Verfügung, bei dem wir die lokalen Produkte verkosten durften und uns von der Qualität überzeugen konnten. Nachdem wir uns gestärkt hatten, stand der Rückweg an.
Als wir wieder in Barga ankamen, fuhren alle wieder zu ihren Gasthäusern und bereiteten sich auf das Dinner und den Karaoke-Abend in der Schule vor.
Am Abend also trafen wir uns wieder in der Schule. Neben leckerer Pizza und Getränken wurde sich gut unterhalten. Zudem stieg die Anspannung auf den Karaoke Wettbewerb.
Die Zeit war also endlich gekommen, jedes nationale Team durfte vor allen einen Song performen. Trotz aller Bemühungen unsererseits war das polnische Team unschlagbar und gewann den Karaoke Wettbewerb letztendlich auch verdient.
Zum Abschluss sangen und tanzten alle miteinander und feierten den gelungenen Tag.
Spät abends ging es für uns wieder zurück in die Gasthäuser, wo die Dusche und das Bett auf uns warteten.
Louis Riemann

Und schon war es Donnerstag, der 20.04. Die Zeit verging bis jetzt wie im Flug. Heute besuchten wir die Schule "ITT Ferrari", dem Chemiezweig in Borgo a Mozzano. Unser Ziel war es heute zu lernen, wie man aus verbrauchtem Öl Biodiesel herstellen kann. Zu Beginn bekamen wir eine Einweisung und Verstellung der Thematik.
Danach ging es auch schon los. Wie aus dem Chemieunterricht gewöhnt, gab es zuerst für jeden einen Schutzkittel und Einmalhandschuhe.
Zum Experimentieren teilten wir uns in Paare auf und bekamen von den italienischen Schülern Unterstützung. Nach kurzer Arbeitszeit musste das Stoffgemisch nun erst einmal ruhen.
In dieser Zeit wurden wir in kleinen Gruppen durch die Schule geführt. Und es stellte sich heraus, dass es wirklich nur eine reine Chemieschule war, für manche wie mich faszinierend und für andere ein Albtraum.
Zurück im Labor konnten wir nun weiter arbeiten. Leider konnten wir nur noch ein paar Arbeitsschritte durchführen, da der weitere Prozess mehrere Stunden dauert.
Schnell wurden alle Sachen zusammen gepackt und es ging weiter zur regionalen Papierfabrik, wo wir eine Führung durch das Gelände bekamen.
Im Anschluss hatten wir eine kurze Mittagspause zum Stärken.
Nach der Pause ging es zum letzten Punkt auf unserer Liste. Wir besuchten deutsche Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg, um auch etwas über die Geschichte der Region zu lernen. Es war sehr beeindruckend zu erfahren, wie durchdacht die Stationierung und der Bau der Bunker als Verteidigungslinie war. Vervollständigt wurden unsere Einblicke bei einem Besuch im Museum, das von ehemaligen Partisanen und Zeitzeugen gegründet und gestaltet wurde.
Trotz der vielen schönen Ereignisse waren alle froh, als wir die Heimfahrt antraten, denn es war ein ausgefüllter Tag.
Ich fand diesen Tag wunderschön und werde ihn für immer in Erinnerung behalten.
Julian Janetzki

Am Freitag haben wir uns kurz nach neun in der Schule in Barga getroffen. Dort angekommen teilten sich alle SchülerInnen in vier internationale Gruppen auf und gestalteten ein Plakat, auf dem wir unsere abschließenden Gedanken und Erinnerungen an das Erasmusprojekt sammeln konnten. Zudem verfassten wir einen Brief an EU-Politiker, in dem wir neue Forderungen und Lösungsansätze für einen besseren Umweltschutz formulierten. Nach der Gruppenarbeit und einer kurzen Pause trafen wir uns wieder im Schulrestaurant und konnten einem aufschlussreichen Vortrag über regionales Olivenöl und Slow Food von der „Vetrina Toscana Association“ zuhören. Anschließend folgten eine leckere Verkostung der regionalen Produkte und ein üppiges Buffet, das wieder von der Kochschule gestaltet wurde. Die Zertifikate und Abschiedsgeschenke wurden feierlich vergeben und es herrschte eine gute Stimmung. Am Abend trafen sich alle Erasmus-TeilnehmerInnen mit ihren Gastschülern in einer Pizzeria und feierten den letzten Abend.
Gustav Ullrich

Der Abschied gestaltete sich gewohnt emotional: Viele versprachen sich, in Verbindung zu bleiben, sich gegenseitig zu besuchen oder ein wöchentliches „Tandem“ per Telefon zwecks gegenseitiger Hilfe beim Sprachenlernen. Unser Rückflug am Samstag, dem 22.04.23 verlief-nun schon fast zur Tradition geworden- komplizierter als geplant: Eine 2-stündige Verspätung ab Pisa zwang uns zu einer Umbuchung in Frankfurt und damit 3-stündiger verspäteter Ankunft in Leipzig. Aber auch dieses Problem war lösbar, wie hoffentlich viele andere uns bevorstehende und im Projekt erkannte, wenn wir deren Lösung zielstrebig und bewusst angehen.