Intensive Arbeitswoche

Die deutschen Teilnehmer

Samstag, 19.11.2016

Am Morgen trafen wir uns um 7.15 Uhr. Noch verschlafen fuhren wir zum Flughafen. Der Flug, auf dem wir viel Spaß mit den Lehrern hatten, ging zunächst nach Helsinki. Von dort aus flogen wir in einem kleinen (sehr wackeligen) Flugzeug nach Kuopio. Dort trafen wir auf die irischen Schüler. Nach einer einstündigen Busfahrt empfingen uns die bekannten und dennoch aufgeregten Gesichter unserer Austauschschüler in Iisalmi. 
Mit einer herzlichen Begrüßung ging es dann in die typisch nordisch-finnischen Häuser unserer Gastfamilien. Noch ein Tee am Abend, was bei dem kalten Wetter gut tat, und wir fielen müde ins Bett.

Sonntag, 20.11.2016

Nach einem leckeren Frühstück mit Karjalanpiirakkas, Joghurt im Tetrapack und typisch finnischen Käse, fuhr ich mit meiner Austauschschülerin Emma mit dem Zug von Iisalmi nach Kuopio. Ich war überrascht, dass man hier immer, wenn man ein Ticket kauft, gleich einen Platz mit reserviert bekommt, denn in Deutschland muss man das extra bezahlen.
Als wir in Kuopio aus dem Zug stiegen, fing es kräftig an zu schneien. Emmas Tante brachte uns zum größten Einkaufszentrum Kuopios. Dort schlenderten wir ein bisschen durch die Läden. Wir trafen Pauline und ihre finnische Austauschschülerin Noora und den finnischen Weihnachtsmann, der eigentlich in Lappland wohnt. Wir aßen bei Hesburger (einem finnischen Burgerladen) einen dicken Burger und kauften einen super leckeren frisch gepressten Saft, mit dem wir uns dann an die verschneite Haltestelle setzten und auf unseren Bus warteten. Wieder im Zentrum in Kuopio tranken wir einen warmem Kakao und Kaffee und aßen ein finnisches Weihnachtsgebäck aus Blätterteig mit Pflaumenmus.
Danach ging es zurück nach Iisalmi, wo Emma und ich einen langen Spaziergang durch die Stadt zu Emmas Lieblingsberg machten. Von dort aus hat man eine wunderschöne Sicht über Iisalmi und mit all dem Schnee sah es wirklich schön aus, aber wir mussten hart kämpfen, um dort hochzukommen, da es sehr rutschig und steil war. 
Zum Ende des Tages trafen wir uns bei Emmas Freundin Tuulia mit den anderen deutschen und finnischen Schülern zum Backen eines finnischen Weihnachtsgebäcks. Wir hatten viel Spaß.
Später lernte ich Emmas Mama kennen, die den Tag zuvor auf einer Dienstreise war.
Nach einer Tasse Tee fiel ich, wie schon am Vortag gegen 23.00 Uhr erschöpft in mein Bett.

Montag, 21.11.2016

Nach einem ausgiebigen und leckeren finnischen Frühstück mit meiner Gastfamilie fuhren wir wie jeden Morgen mit dem Auto zur Schule, wo wir begrüßt und herumgeführt wurden. Danach stellten die Projektschüler aus den beteiligten Ländern ihre Heimatstadt, ihre Schule und das jeweilige Schulsystem des Landes vor, zunächst in der Erasmusgruppe und dann in verschiedenen Klassen. In der Pause gab es Mittagessen und ein gemeinsames Billardspiel im Aufenthaltsraum der Schule. Anschließend gingen wir mit unseren Gastschülern ins Café, wo es leckere heiße Schokolade gab. So aufgewärmt trafen wir uns zum gemeinsamen Lasertech. Eine Stunde und mehrere spannende, schweißtreibende Gefechte später wurde die deutsche Gruppe von einer Finnin zum Abendessen und anschließend von einer weiteren Gastschülerin zum Filmeabend eingeladen. Vor dem Schlafengehen besuchte mich wie jeden Abend der Hund meiner Gastfamilie.

Dienstag, 22.11.2016

Frühmorgens trafen wir uns in der Schule und fuhren mit dem Bus zur "University of Applied Sciences" in Kajaani, einer etwas größeren Nachbarstadt von Iisalmi. Dort besuchten wir ein interessantes Seminar über Businessideen. Ausgehend von unseren eigenen Interessen oder Hobbies entwickelten wir in internationalen Gruppen Geschäftsideen, stellten diese vor und überlegten, wie man diese praktisch umsetzen kann. Anschließend informierten wir uns über die Uni und durften sogar die von den dortigen Studenten entwickelten VirtualReality- Brillen und - Programme ausprobieren. Mal kam ein Dinosaurier auf uns zu und brüllte einem mitten ins Gesicht, mal stand man auf einem riesigen Hochhaus ein paar Zentimeter vom Abgrund entfernt und sah unter sich die Autos rasen, danach fand man sich auf einem fremden Planeten wieder, einen Außerirdischen vor der Nase und einen wunderschönen unendlichen Sternenhimmel über sich. Man fühlte sich wirklich wie in einer anderen Welt. Und mindestens genauso unterhaltsam war es, den anderen zuzusehen, wie sie "Ah" und "Oh" riefen und ins Nichts griffen. Es wurde viel gelacht und gestaunt. Später besuchten wir ein Museum, welches über die Geschichte Kajaanis informierte und hatten anschließend Zeit für einen kleinen Stadtbummel.

Bei meinen Gasteltern gab es am Abend super leckere, selbstgemachte Pfannkuchen. Nach einer kurzen Meldung bei meinen Eltern unterhielt ich mich noch lange und ausgelassen mit meiner Gastschülerin, bevor ich erschöpft und zufrieden einschlief.

Mittwoch, 23.11.2016

Der Mittwochmorgen startete nicht so gut für mich, mein Wecker hatte nicht geklingelt und so bin ich etwas zu spät aufgestanden. Ich hatte etwas Angst, dass wir nicht pünktlich in der Schule ankommen würden, doch meine Austauschpartnerin versicherte mir, dass es nicht so schlimm sei. Und wirklich, als wir kurz nach der vereinbarten Zeit in der Schule ankamen, waren noch nicht alle da. Als schließlich alle eingetroffen waren, fanden wir uns in Gruppen zusammen und bereiteten den für den nächsten Tag geplanten Besuch einiger lokaler Unternehmen vor. Dafür informierten wir uns über diese im Internet und bereiteten einige Fragen vor, die wir den Mitarbeitern stellen wollten. Diese Projektarbeit setzten wir nach einem Konzertbesuch, bei dem wir Weihnachtslieder aus aller Welt hörten, fort. Am Nachmittag besuchten wir eine Veranstaltung, bei der wir alle zusammen tanzten und kleine Spiele spielten. Anschließend gingen wir in das nahe Kulturzentrum, in dem wir nach einer kurzen musikalischen Darbietung einen Vortrag über Iisalmi hörten und uns dann die Bibliothek anschauten. Später war ich mit meiner Austauschpartnerin eislaufen. Am Abend backten wir Kuchen für die Feier am nächsten Tag.

Donnerstag, 24.11.2016

Heute fuhren wir mit den am Vortag gebildeten Gruppen zu drei verschiedenen lokalen Betrieben. Eine Gruppe fuhr zu Genelec (Lautsprecher), eine zu Ponsse (Forstmaschinen) und meine Gruppe fuhr zu Profile, ein Betrieb, welcher Krankenwagen herstellt. Dort hörten wir zuerst einen Vortrag über das Unternehmen und hatten auch die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Wir konnten anschließend die Produktion der Autos besichtigen. Wieder in der Schule bereitete jede Gruppe eine Präsentation über den Betriebsbesuch vor und stellte diese schließlich den anderen vor. In der sich anschließenden Freizeit besuchten wir mit unseren finnischen Austauschpartnerinnen ein Café und unternahmen eine kleine Shoppingtour. Den Abend verbrachten alle Schüler, Lehrer und Gasteltern gemeinsam gemütlich mit Musik, Sketchen, einer Feuershow und Speisen aus allen Partnerländern.

Freitag, 25.11.2016

Heute stand die Gestaltung unseres eigenen Video CV auf dem Programm. Um das zu realisieren, stellte die Schule uns Tablets zur Verfügung. So entwickelte jeder ein eigenes Bewerbungsvideo, in dem er sich selbst und seine Interessen vorstellte. Gemeinsam mit den irischen Schülern begann ich mit dieser Aufgabe. Niemals hätte ich gedacht, dass das so viel Spaß machen könnte. Nachdem jeder sein Video fertiggestellt hatte, sahen wir uns gemeinsam die Ergebnisse an. Zum Abschluss des Erasmus+ Projektes in Iisalmi bekamen alle eine Teilnahmeurkunde und kleine Erinnerungsgeschenke. Den letzten Abend verbrachten wir gemeinsam mit unseren Freunden aus den sechs Partnerschulen in einem Jugendzentrum der Stadt.

Samstag, 26.11.2016

Am letzten Tag unserer Finnlandreise war ich schon etwas traurig, doch meine Gastfamilie munterte mich auf, indem sie mich mit einem kleinen Frühstück weckte. Da es in den letzten Tagen angefangen hatte zu schneien, hatte meine Austauschschülerin die Idee, einen Spaziergang durch den Schnee zu wagen. Darauf hatte ich mich schon die ganze Zeit gefreut, endlich wieder durch den Schnee zu stapfen. Es sah einfach traumhaft aus, diese märchenhafte Winterlandschaft. Ich genoss die letzten Augenblicke mit meiner Gastfamilie, bevor ich mich von ihnen und allen anderen verabschieden musste. Ich hatte etwas gemischte Gefühle. Einerseits war ich traurig, andererseits war ich froh meine Familie wiederzusehen. Es war eine tolle Woche mit vielen netten Leuten und wir haben uns versprochen in engem Kontakt zu bleiben.



Liselotte, Maria, Nina, Pauline