Ergebnisse zum Freizeitverhalten

Samstag, 06,07.04.

Als wir uns Samstagfrüh am Bahnhof trafen, stand uns in den Gesichtern geschrieben, was für eine lange Fahrt wir noch vor uns hatten. Zuerst ging es nach Berlin Lichtenberg, dann weiter nach Warschau und von dort aus mit einem Bus nach Elk. Der Bus eines privaten Unternehmens kam bereits vom Flughafen und hatte dort neben weiteren Fahrgästen auch die italienische Comeniusgruppe aufgenommen.
20.00 Uhr fuhr der Bus am Hauptbahnhof in Elk vor, wo uns unsere Austauschüler freudig erwarteten. Wir waren alle sehr glücklich, unsere mittlerweile sehr liebgewonnen Projektpartner wiederzusehen. Dann fuhren alle zu ihren Austauschfamilien, wo uns gesagt wurde, dass noch ein Treffen in einer Bowlingbar mit allen polnischen Comeniusschülern organisiert wäre. Trotz des sprichwörtlichen „Zustandes der totalen Erschöpfung“ rappelten wir uns auf und es ging los zum Bowling.

Sonntag, 07.04.

Wir hatten den ganzen Sonntag Freizeit, sowohl die Lehrer als auch die Schüler und wir waren alle gespannt, was unsere Austauschüler für uns geplant hatten. Einige von uns warteten bis zum Mittag und unternahmen dann etwas, z.B. Go-Kart fahren oder einen Schwimmbadbesuch. Die Go-Kart Bahn war nicht so toll und nicht vergleichbar mit der in Günthersdorf, aber mit viel zu großen Helmen sahen wir alle sehr lustig aus und es hat Spaß gemacht zu sehen, wer schneller und besser fährt. Am Abend verabredeten wir uns in einer Bar. Es war ein sehr schöner Tag.

   
   
   

Montag, 08.04.

Heute trafen wir uns um 8.00 Uhr in der Schule. Wir waren sehr gespannt, die anderen Teilnehmer aus Finnland und Italien kennenzulernen sowie in das bevorstehende Programm zu schnuppern. Eine halbe Stunde später, nachdem alle eingetroffen waren, wurden wir von der Schuldirektorin empfangen. Anschließend wurde uns von den polnischen Schülern die Schule gezeigt, die wegen baldiger Schließung nicht mehr renoviert wird. Die Schule ist sehr klein und die 200 Schüler werden von knapp 15 Lehrern unterrichtet. Anschließend fand ein Quiz über Polen statt, bei dem wir uns mit Finnland und Italien duellierten, jedoch aufgrund von schlechter Vorbereitung ganz knapp nur den dritten Platz erreichten. Nach der Niederlage konnten wir uns bei einem leckeren Lunch stärken und wurden dann mit einer Pferdekutsche abgeholt. Trotz des schlechten Wetters und des unangenehmen Geruches erkundeten wir zu aufmunternder Musik die Innenstadt. Die Stadtbesichtigung endete am Elker Kulturhaus, wo wir ein typisches polnisches Mittagessen einnahmen, um dann gekräftigt das Kulturhaus zu besichtigen und einen 3D-Film über Elk zu sehen. Danach fand eine Theatershow statt, zu der wir uns lustig verkleideten, vom Pinguin bis hin zum Schneewittchen. Anschließend hatten wir Freizeit und fuhren erst mal „nach Hause.“

Dienstag, 09.04.

Für den heutigen Tag stand die heiß ersehnte Tagesreise nach Warschau an. Wir alle waren total gespannt auf die Stadt und besonders auf die freie Zeit dort, obwohl die vierstündige Fahrt sowie die Abfahrt um 5.00 Uhr morgens die Freude etwas trübten. Da man im Bus schlafen konnte, verging die Zeit aber ziemlich schnell. Zuerst wurde die Stadt per Bus besichtigt, wobei die Endstation der Łażienki-Park mit dem Sommerschloss eines polnischen Königs war. Durch das immer noch nicht besonders frühlingshafte Wetter konnte man den Park nicht in seiner vollen Schönheit bewundern, sondern sah nur Schnee. Jedoch besichtigten wir das Schloss und betrachteten die vielen Gemälde. Unsere freie Zeit, die anfangs zwei bis drei Stunden betragen sollte und für die der Besuch der Altstadt oder eines Einkaufszentrums geplant war, reduzierte sich aufgrund des starken Verkehrsaufkommens und der vielen Baustellen auf eine Stunde. Fast alle Schüler wollten einkaufen gehen, um sich noch Andenken zu holen oder einfach nur in Läden zu stöbern. Dementsprechend verschlechterte sich unsere Stimmung. Endlich in der Altstadt angekommen, konnte man allein durch die Stadt laufen und es waren sogar ein paar Läden zum Shoppen zu finden. Nach dem Mittagessen mussten wir uns sehr beeilen, um unsere Führung im Nationalen Stadion rechtzeitig beginnen zu können. Das Stadion war, nach dem missglückten Einkaufsbummel, eigentlich das Beste an der Reise und so war es richtig schade, dass die Führung von zwei Stunden auf knapp eine Stunde verkürzt wurde. Anschließend fuhren wir noch in das Wissenschaftszentrum "Kopernikus", was mit der Phaeno in Wolfsburg vergleichbar ist. Wir mussten ehrlich feststellen, dass uns das Museum positiv überrascht hat, weil wir dort viele spannende Experimente machen konnten. Die Aufgaben zum Thema Mensch fanden wir besonders interessant. So spielten wir zum Beispiel Mindball, bei dem sich zwei Leute gegenüber sitzen und an nichts denken sollen. Zwischen beiden Spielern liegt eine kleine Kugel. Durch ein Band um den Kopf sind die Spieler mit einem Computer verbunden. Auf dem Monitor konnte man die Gehirntätigkeit verfolgen. Derjenige, der mehr denkt, zieht die Kugel zu sich an und hat somit verloren. Außerdem konnte man einen Parcours mit einem Rollstuhl abfahren und sich so direkt die Probleme der Rollstuhlfahrer erfahren. Nach dem Museum waren wir froh wieder zurückfahren zu können. Wir erreichten Elk ca. 0.00 Uhr und freuten uns, nach einem anstrengenden Tag endlich im Bett zu liegen.

Mittwoch, 10.04.

Der Tag begann früh um 7.00Uhr, weil, wie man ja weiß, „der frühe Vogel den Wurm fängt!“ Um 9.00 Uhr waren wir dann so weit, dass wir unsere Schulen vorstellen konnten, erst die Finnen, dann die Italiener und zuletzt waren wir dran. Danach ging es ans Auswerten der Diagramme zu den Ergebnissen unseres Fragebogens, den wir in Deutschland erarbeitet hatten. Wir erfuhren viel über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Freizeitgestaltung unserer Freunde aus den verschiedenen Partnerländern. Anschließend gab es Lunch und dann stellten wir die interessantesten Ergebnisse auf Postern dar, die wir kreativ gestalteten. Unsere anschließende Freizeit verbrachten wir nach Lust und Laune. Manche gingen shoppen, andere schickten Briefe an die Liebsten und einige "chillten“ einfach nur. Abends gab es dann einen kleinen Elternabend in der Turnhalle der Schule mit Sing-Einlagen aller vertretenen Ländergruppen und einem besonderem Special, dem Auftritt der Schülerband! Es war eine klasse Show, die die Schüler ablieferten und es gab eine Menge Applaus. Dann wurde das Buffet eröffnet. Jedes Land hatte landestypische Speisen mitgebracht. Nach dem Essen konnten alle je nach Belieben das Tanzbein schwingen! Man kann an dieser Stelle nur betonen, dass alles zu unserer vollsten Zufriedenheit geplant wurde. Später im Verlaufe des weiteren Abends verabredeten wir uns in unserem Stammlokal, dem „Warka“. Wir schauten Fußball und unterhielten uns mit unseren Comeniusfreunden. Es war alles in allem ein schöner Abend.

Donnerstag, 11.04.

Heute trafen wir uns um 8.00 Uhr in der Schule, um eine Stadtralley zu starten. Jedoch gab es eine Planänderung, da das Wetter nicht ganz mitspielte. So haben wir zunächst jeder einen „Tagebucheintrag“ über den Vortag geschrieben und danach in der großen Gruppe gemeinsam diskutiert, wie man bei unterschiedlichen Interessen miteinander umgeht und aufeinander eingeht. Während dieser fast zweistündigen Diskussion wurden die Regeln während eines Comeniustreffens deutlich erläutert und begründet. Dies war sehr anstrengend, da am Anfang viele in ihrer Muttersprache durcheinander geredet haben.
Planmäßig starteten wir nach dem Lunch mit dem Bus nach Szarejki, einem ca. 9 km von Elk entfernten Ort. Dort hatten wir die Möglichkeit, auf einem Bauernhof Brotteig zuzubereiten, unsere eigenen Brötchen zu formen und diese mit verschiedenen Körnern zu dekorieren. Danach aßen wir typisch polnisches Essen, welches sehr lecker war. Zum Nachtisch gab es unsere eigenen Brötchen, frisch aus dem Ofen!! Leider konnten wir nicht, wie geplant, die Ziegen melken, da diese bald Junge bekamen und dies so nicht möglich war. Unsere Freizeit in Elk nutzten wir sehr verschieden. Ich machte mit meiner Gastschülerin Perogi mit Blaubeerfüllung. Mmmmh, war das Lecker!! Danach sind wir noch ins Schwimmbad gegangen, wo wir ebenfalls viel Spaß hatten. Man konnte zum Beispiel im Wasser auf einem Laufband trainieren oder Fahrrad fahren. Insgesamt hat sich dieser Tag nach dem nicht so erfreulichen Vormittag noch sehr gut entwickelt.

Freitag, 12.04.

Den heutigen Vormittag begannen wir mit einem Sportwettbewerb, was bei einigen mehr und bei anderen weniger Begeisterung auslöste. Wir konnten uns zwischen Volleyball und Aerobic entscheiden, wobei sich die Mehrheit für Volleyball entschied. Wir bildeten zwei Mannschaften und traten gegen eine einheimische Sportmannschaft an. Trotz einiger Niederlagen hatten wir viel Spaß und spielten sogar noch eine Extrarunde Fußball. Nach unseren sportlichen Aktivitäten bekamen wir die Möglichkeit, im Stadtzentrum Mitbringsel und Souvenirs für unsere Familien zu kaufen. Nachdem wir alle fündig geworden waren, traf sich die ganze Projektgruppe in der Schule, wo wir unsere Plakate fertigstellten und diese präsentierten. Nach der Evaluation unserer Projektwoche und der Absprache über die Vorbereitung der nächsten Treffen wurden alle Ländergruppen verabschiedet und jeder bekam sogar noch ein kleines Abschiedsgeschenk. Wir verabredeten uns noch für den Abend und gingen schließlich „nach Hause“, um unsere Koffer zu packen. Als wir damit fertig waren, hatten wir noch Zeit, um auf Fotos unsere Gastgeberfamilien und unsere Comeniuspartner für die Erinnerung festzuhalten. Dann machten wir uns auf den Weg, Treffpunkt war eine gemütliche Karaokebar am See, in der für uns die ganze obere Etage reserviert war. Zu Ehren von Karls Geburtstag gab es eine große Torte. Für viele war dieser Abend der beste der Woche, denn endlich verstanden wir uns alle super. Man konnte sich mit jedem unterhalten und wir hatten viel Spaß. Auch das gemeinsame Singen hat uns total zusammengeschweißt und ich hoffe, dass ich diese tollen Menschen irgendwann noch einmal wiedersehe. Ich werde diese abenteuerliche Woche noch lange in Erinnerung behalten.

Samstag, 13.04.

Da wir am Vorabend erst spät schlafen gegangen waren, hatten viele von uns nicht mehr als drei Stunden Schlaf, denn wir mussten schon 4.15Uhr am Bahnhof sein. Die Verabschiedung fiel uns allen schwer. Zum Glück gibt es aber Möglichkeiten für uns, in Kontakt zu bleiben.