Erste Ergebnisse

Mittwoch

Am Mittwoch trafen wir uns am halleschen Hauptbahnhof, während unsere Klassenkameraden gerade mit der Schule begannen, denn es hieß: Auf nach Polen! Wir waren sehr aufgeregt, was sich bei der 11-stündigen Fahrt etwas dämpfen sollte, denn selbst vier Mädchen und vier Lehrern auf einem Haufen wird ab und zu langweilig.
Wir fuhren mit dem Zug von Halle nach Berlin und von Berlin nach Warschau (mit einem nicht besonders weltstädtischen Stadtteilbahnhof) und von dort aus vier Stunden lang mit einem kleinen Bus nach Elk in die Masuren. Es wurde spät und wir waren froh, bei unseren bis dahin unbekannten Gastfamilien schlafen zu können.


Donnerstag

Nach unserer ersten Nacht in Elk lernten wir die ganze Comeniusgruppe kennen. Ich war angenehm überrascht, wie offen und humorvoll die Leute aus Polen, Finnland, Tschechien und Slowenien von Anfang an waren. Wir spielten einige Kennenlernspiele und sangen zusammen – auch wenn tatsächlich nur wenige mitsangen, aber dafür umso lauter.
Die Kommunikation funktionierte sofort gut, mithilfe von Englisch und Händen und Füßen. Das war bei der folgenden Bastelstunde nötig, denn die Polen waren die Einzigen, die die Kreppblumen so hinbekamen, dass sie nicht gleich auseinanderfielen.
Am Abend trafen sich die Schüler, um sich näher kennen zu lernen. Die Vorfreude auf die kommenden Tage stieg so immer mehr.

Nora Key / Klasse 9.3

     
     

Freitag

Unser Wochenende in Polen startete mit den Worten: „Wake up girls!“, sodass wir realisierten nicht zu Hause in unserem Bett zu liegen. Langsam aufwachen, Gedanken umstellen auf Englisch und dann mit dem Bus durch Elk zu unserer Schule. Als wir dort angekommen waren, hörten wir uns Präsentationen über die Schulen der einzelnen Partnerländer, über Unterrichtsstunden und über die Befragungsergebnisse zur „Schule in der Vergangenheit“ an.
So richtig konzentrieren konnten wir uns aber nicht, da unsere große Präsentation am Ende anstand. Wir stellten unsere Schule vor und danach hielten wir eine deutsche Psychologiestunde in englischer Sprache. Nach getaner Arbeit gingen wir mit der gesamten Gruppe in das Zentrum der Stadt, wo eine Überraschung auf uns wartete. Glücklicherweise war nämlich zu dieser Zeit der jährliche „English Song Contest“ in Elk. Wir hörten uns viele verschiedene englische Lieder von Jugendlichen an.
Nachdem wir uns ein bisschen gestärkt hatten, ging es gleich weiter zu einer neu renovierten Schule für Gastronomie und Hotelwesen, um einen Einblick zu bekommen, wie polnische Schüler zum Beispiel kochen und Betten machen lernen.
Schon völlig fertig liefen wir anschließend noch zu einer Volkstanzschule, wo wir Jugendliche tanzen und singen sahen. Danach war unsere „Schule“ für heute zu Ende und unsere Gastschwester plante schon wieder einen abendlichen Ausflug in eine andere Stadt mit unseren neuen Freunden vom Comeniusprojekt. Nach einer Stunde Fahrt mit viel polnischer Musik und viel Spaß kamen wir dann an und gingen ein bisschen einkaufen. Mit vollen Taschen fuhren wir zurück. Wir waren froh, endlich in unseren Betten zu liegen und schlafen zu können.

       

Samstag

Wieder startete unser Tag mit den Worten: „Wake up, girls!“ Langsam gewöhnten wir uns an die englische Sprache, da wir jetzt sogar schon in Englisch träumten und dachten. Heute hatten wir eine Exkursion durch die masurische Seenlandschaft. Nach einer Stunde Fahrt im Bus hielten wir an, um frische Luft zu schnappen und um von einem Aussichtsturm die schöne grüne Landschaft eines Naturschutzgebietes zu betrachten. Unser nächstes Ziel war ein Öko-Bauernhof. Als wir ankamen, gab es auch schon frisches, selbst gemachtes Bioessen. Wir hatten viel Spaß, man konnte sich Pferde ansehen, Mehl selber herstellen, aber vor allem Zeit mit unseren Freunden verbringen. Währenddessen wurde ein traditioneller Baumkuchen gebacken, welcher sehr interessant aussah. Als der Kuchen nach drei Stunden dann endlich fertig war, stürzten sich alle gleich darauf.

       
       

Sonntag

Nach einer kurzen und sehr lustigen Nacht begann unser Sonntag mit einem weiteren Busausflug. Wir besuchten ein Freiwildgehege für Bisons, auf die wir lange warten mussten und erreichten anschließend eine Burg, die als Schlosshotel umgestaltet war. Zuerst wurde uns in einem ritterlich gestalteten Saal leckeres Essen serviert, danach mussten sich alle Schüler und Lehrer als Prinzessinnen, Prinzen, Könige und Ritter verkleiden. In diesem Aufzug wurden wir durch die Burg geführt, um alles zu besichtigen. Die Zeit verging sehr schnell und alle waren sehr erstaunt über den Kerker, der als Hotelzimmer umfunktioniert worden war. Als der Rundgang geschafft war, ruhten wir uns mit Spielen wie Bowling, Bogenschießen, Billard und Laserpistolenschießen aus. Auf der Rückfahrt hatten wir viel Spaß mit unseren polnischen, finnischen, tschechischen und slowenischen Freunden.
Am Abend trafen wir uns alle gemeinsam bei einem der polnischen Gastgeber, um den Tag gemütlich ausklingen zu lassen.

Annabell Busching, Hanna Boßmann /Klasse 9.5

     
     
     
     

Montag

Heute haben wir die Arbeit an unserem Projekt fortgesetzt. Am Morgen trafen wir uns in der Schule und wurden in internationale Gruppen eingeteilt. In diesen Gruppen diskutierten wir aktuelle Aspekte der gegenwärtigen Schule in unseren Ländern. Sollte Religion ein Unterrichtsfach sein? Braucht die Schule eine Schulkantine und ist die Schule modern ausgestattet? Dabei haben wir gelernt, dass Slowenien beispielsweise kein Religionsunterricht in der Schule hat und dass finnische Schüler für ihr Schulessen nicht bezahlen müssen.
Nach der Auswertung und Vorstellung der einzelnen Gruppenergebnisse erstellten wir zwei Fragebögen zur Schule in der Gegenwart, die wir an unseren Schulen einsetzen werden. Anschließend übersetzten wir die Fragebögen in die jeweilige Landessprache.
Danach wurden Urkunden und Geschenke übergeben und Abschiedsfotos gemacht. Nach einer relativ schnellen Verabschiedung von den Lehrern trafen sich abends alle Schüler wieder im beliebten „Kula Hula“, ein Mix aus Bowlingbahn, Pizzeria und Club. Dort wurde der Tag mit viel Pizza und Flaschendrehen beendet und der nächste Tag begonnen. Doch das ist eine andere Geschichte. Mit vielen Gruppenfotos und guten Wünschen verabschiedeten wir traurig unsere neu gewonnenen Freunde. Auf ein Wiedersehen!

Sophie Müller-Bahlke /Klasse 9.3